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Wenn ich Bischöfin wäre, dann…

Aktion von Maria 2.0 in der Fußgängerzone von Soest bewegt die Menschen

Aktion am 03. Juni 2023 in der Fußgängerzone

Eine kreative Provokation

so lässt sich die Aktion der Ortgruppe Maria 2.0 Soest mit wenigen Worten beschreiben. „Wir haben unser Ziel erreicht“, so eine der Sprecherinnen der Gruppe. „Viele Menschen blieben stehen, um einen Blick auf unsere Aktion zu werfen. Mit zahlreichen Menschen konnten wir teils intensive Gespräche führen. Das war erfrischend.“

Ein alter Ohrensessel, drapiert als Bischofsstuhl und ein Sitzkissen der kfd mit der Aufschrift „gleich berechtigt“ luden die Vorübergehenden ein, einmal Platz zu nehmen. Auf einer Leinwand stand die Frage: „Wenn ich Bischöfin wäre, dann …“. Der Gedankenraum blieb nicht lange leer. „Den Menschen ist die Kirche nicht egal, ganz im Gegenteil, sie äußerten offen ihre Kritik wie:. „… würde ich die Gleichberechtigung einführen“, „… würde ich das Bischofsamt zum Wahlamt machen“, „… würde ich das Zölibat abschaffen“, „… wäre ich für alle Menschen da“, „… den Reichtum verkleinern und caritativ wirken“, „… würde ich Frauen sofort predigen und die Sakramente spenden lassen“, „… Klerikalismus bekämpfen“, „… viel mehr für Bedürftige einsetzten“. Und auf ukrainisch mit deutscher Übersetzung war zu lesen „… mehr Engagement für Flüchtlinge zeigen“.

Es sind die großen Themen wie Gerechtigkeit, Gleichberechtigung und Nächstenliebe, die die Menschen hier von der Institution einfordern. Hier geht es auch um Glaubwürdigkeit und die Frage, wie kann Kirche ein wertvoller Teil der Gesellschaft sein. „Wir haben mit der Frage den Nerv der Menschen getroffen und sie haben öffentlich Stellung bezogen.“ Diese Menschen sind zum Teil tief gläubig, sind aber von der Institution und von einigen Hauptamtlichen enttäuscht.  „Wir haben einen Vikar, der rennt im schwarzen Talar durch das Dorf und am Sonntag benebelt er mit viel Weihrauch unsere Sinne. Aber wie leben nicht mehr in den 50er Jahren“, so ein älteres Ehepaar aus der Börde. Kirche muss wieder viel näher an den Menschen und ihren Bedürfnissen sein.

Die Aktion fand am Samstag, 3. Juni 2023 in der Fußgängerzone von Soest statt.

Maria 2.0 versteht sich als Reformbewegung, die sich wichtige Themen auf den Fahne geschrieben hat. Für die ‚Thesen Maria 2.0 – an alle Menschen guten Willens‘ stehen die Schlagworte: #gerecht, #partizipativ, #glaubwürdig, #bunt, #lebensnah, #verantwortungsvoll und #relevant.

Ankündigung im Soester Anzeiger am 02.06.2023