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Lesung mit Lisa Kötter – Entmachtet die Kirche und gebt sie den Menschen zurück“

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Lesung am 26.09.22 im Albertus-Magnus-Haus in Soest

Die Ortsgruppe Maria 2.0 Soest freute sich über den Besuch der Gründerin der Reformbewegung aus Münster. Im Mai 2022 ist ihr neues Buch, „Entmachtet die Kirche und gebt sie den Menschen zurück“, erschienen, welches sie zusammen mit Maria Mesrian veröffentlicht hat. Rund 40 Interessierte folgten der Einladung und erlebten einen spannenden Abend.

Schon in der Eröffnung ging es um die Schlüsselfrage: „Wer hat den Schlüssel zum Pfarrheim“. Denn Schlüssel bedeuten auch Macht und jemanden den Schlüssel zu überlassen bedeutet Vertrauen. Wenn die Schlüsselfrage zur Schlüsselfrage wird, dann ist viel Sand im Getriebe, äußerte sich eine Teilnehmerin.

In der ersten Leserunde ging es um die Sehnsucht nach Liebe, Freiheit, Gerechtigkeit und Selbstbestimmung. Schnell entbrannte eine lebhafte Diskussion um die Frage: „In welcher Welt leben wir? Wie passt die Kirche da hinein? Wie wollen wir zukünftig leben? Die Teilnehmer teilten die Einschätzung, dass eine Demokratisierung der Amtskirche notwendig ist.

Auch die zweite Leserunde ging es um die Rolle des Priesters. Im Judentum ist die Hauptaufgabe des Priesters das Darbringen der Opfer. Im Neuen Testament gibt es den Begriff des Priesters nicht. Es gab demnach einen Wandel von der Opfertheologie zur Kommunion, zum gemeinsamen Brotbrechen und Teilen. Die Frage „Brauchen wir als Kirche Priester?“ warf eine Menge Fragen auf. Dient der Sabbat den Menschen oder der Mensch dem Sabbat?

Spannend wurde es mit der Frage „Wie wollen wir als Christ:innen leben?“ Wenn wir Veränderungen wollen, dann muss diese von uns aus ausgehen. Mit der Taufberufung und dem Apostolat der Laien  haben Christ:innen viele Rechte von Gott erhalten. Die Diskussion mündete in die Erkenntnis: ohne Gottvertrauen ist es mit dem Vertrauen auf Menschen schwierig.

Viel Teilnehmer waren sich darin einig: Es braucht einen Neuanfang innerhalb der katholischen Kirche und stimmten der Forderung zu. „Wir alle müssen damit anfangen, DIESE Kirche endlich in Menschenorte zu verwandeln: in Aufwärmorte für Heimatlose, in Vertrauensorte, in Orte der Suche und der Demokratie. Orte, die den Menschen und damit Gott dienen.“

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